Hans Süss von Kulmbach (?), 1515-1516
Muzeum Narodowe w Poznaniu/Nationalmuseum in Posen, MNP MO 2185
Foto: Muzeum Narodowe w Poznaniu/Nationalmuseum in Posen
Sigismund I. (1467-1548) war der fünfte Sohn von Kasimir dem Jagiellonen und Elisabeth von Habsburg. Seine älteren Brüder gelangten in Polen, Litauen, Böhmen und Ungarn auf den Thron. Sein jüngerer Bruder Friedrich wurde für eine geistliche Karriere bestimmt. Nur Sigismund hatte weder ein Amt inne noch verwaltete er Landgüter oder ein eigenes Fürstentum. Nach langjährigen Bemühungen erhielt er von seinem Bruder Vladislav II. die Herzogtümer Glogau und Troppau sowie das Statthalteramt in Schlesien und Lausitz. Der frühe Tod seiner Brüder, Johann I. Albrecht (1501) und Alexander I. (1506), ebnete Sigismund den Weg auf den Thron von Polen und Litauen. Im Jahre 1512 heiratete Sigismund I. Barbara Zápolya, die Tochter des ungarischen Magnaten Stefan und Anführers der ungarischen Nationalpartei, der sich den Habsburgischen Einflüssen in Ungarn widersetzte. Barbara verstarb kurz nach der Geburt ihrer zweiten Tochter Anna im Jahre 1515. Nach ihrem Tod begann Sigismund ein Mausoleum für seine Familie zu errichten. Die Sigismund-Kapelle, die als „die Perle der Renaissance nördlich der Alpen“ bezeichnet wird, wurde von italienischen Architekten errichtet. Auch das Porträt von Sigismund I. aus den Sammlungen des Nationalmuseums in Posen, in dem der König im Profil dargestellt wurde, weist Ähnlichkeiten zur italienischen Porträttradition auf.
Anna Ziemlewska