Vilnius, 2. Viertel des 16. Jhdt. – Mitte des 16. Jhdt.
Terrakotta
Nacionalinis muziejus Lietuvos Didžiosios Kunigaikštystės valdovų rūmai/ Nationalmuseum – Palast der Großfürsten von Litauen
Foto: Vytautas Abramauskas
Das Untere Schloss in Vilnius, die Residenz der litauischen Großfürsten, wurde während der Herrschaftszeit der letzten Jagiellonen im Renaissancestil umgebaut. Vom Interieur des Fürstensitzes hat sich u.a. eine Sammlung von Figurenkacheln aus dem 16. Jhdt. erhalten, die u.a. die Wappen Litauens (weißer Ritter), Polens (Adler), des Böhmischen Königreichs (Löwe) sowie des Heiligen Römischen Reichs und des Kaisers (Doppeladler) zeigen.Die Jagiellonen pflegten enge Kontakte zu den Habsburgern. Im Jahr 1543 fand die Vermählung von Sigismund II. August mit Elisabeth, der ältesten Tochter von Ferdinand I. und Anna Jagiello, einer Tochter von Vladislav II. von Böhmen und Ungarn (poln.: Władysław II. dem Jagiellonen), statt. Das Paar lebte einige Monate in der Wilnaer Residenz. Die junge Königin, die an Epilepsie litt, starb 1545 in Vilnius und wurde in der Kathedrale unweit der Residenz bestattet.
Anna Ziemlewska