Die Burg Bratislava hat sich seit der habsburgisch-jagellonischen Doppelhochzeit so stark verändert, dass wir ihr damaliges Aussehen und ihre damalige Atmosphäre nur aus den alten Veduten und Rekonstruktionszeichnungen erahnen können. Der Turm über dem südöstlichen Eingang, das sogenannte Sigismundtor ist allerdings relativ gut erhalten und sieht heute noch in etwa so aus wie 1515. Seinen Namen trägt das Tor nach dem ungarischen, römischen und böhmischen König und später Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Sigismund von Luxemburg, Sohn Karls des IV., der im Königreich Ungarn ganze 50 Jahre regierte (1387-1437). Er gönnte der Stadt Bratislava eine außergewöhnliche Aufmerksamkeit und hat sich über die Stadt sehr positiv geäußert. Er war Auftraggeber eines großzügigen Umbaus der Burg Bratislava, wobei dieses Tor errichtet wurde, ein steinernes, turmartiges Gebäude auf nahezu quadratischem Grundriss mit Netzrippengewölbe, beidseitigen Sedilien und ebenfalls netzrippengewölbtem Obergeschoß. Das Hauptportal an der Ostseite wird durch einen Segmentbogen überspannt, den ein Kielbogen mit flankierenden Fialen krönt. Das Tor dient als Eingang in das Burgareal.
Denkmalamt der Slowakei, Bratislava