um 1530
Adneter Marmor
Höhe 198-202 cm, Breite 153 cm
Wien, St. Stephan, nördliches Langhausschiff, Westwand, innen
Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien (Foto: Karl Pani)
Das Epitaph des Johannes Cuspinian, den die Inschrift als Mediziner und Dichter, als Genealogen, Historiographen und Staatsmann im Dienste Kaiser Maximilians I. nennt, zeigt uns den Gelehrten, gestützt auf einen Stapel vor ihm liegender Bücher, flankiert von seinen beiden Gemahlinnen, Anna Putsch und Agnes Stainer. Cuspinian hatte für den Kaiser die Verhandlungen im Vorfeld der habsburgisch-jagellonischen Doppelhochzeit von 1515 geführt.
Das Denkmal gehört zu den bedeutendsten Beispielen eines Humanistenepitaphs des frühen 16. Jahrhunderts nördlich der Alpen. Der ausführende Bildhauer ist namentlich zwar nicht bekannt, war aber offensichtlich mit dem Formengut der italienischen Renaissance vertraut.
Cornelia Plieger