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Der Kölner Schiedsspruch: Der Kaiser gewinnt Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein

Nach dem Tod Herzog Georgs des Reichen von Landshut (Bayern) brach zwischen der Kurpfalz und Bayern ein Streit um das Erbe des Herzogtums Bayern-Landshut aus. Maximilian I. schlug sich bei diesem Streit am 23. April 1504 auf die Seite von Herzog Albrecht IV. von Bayern und ging militärisch gegen den Pfalzgrafen Ruprecht vor. Der Landshuter Erbfolgekrieg zog sich etwa 9 Monate lang. Dieser Konflikt zeigt Maximilian I. auf dem Höhepunkt seiner diplomatischen und militärischen Macht. Zu diesem Konflikt gehörte auch Maximilians Sieg am 12. September 1504 in der Schlacht bei Wenzenbach bei Regensburg. Hier gelang es Maximilian, etwa 3000 verschanzte böhmische Söldner ein einem von ihm persönlich geführten Angriff zu besiegen. Ein weiterer bedeutender militärischer Erfolg im Landshuter Erbfolgekrieg war auch die Belagerung und Eroberung der Festung Kufstein, bei der sich Maximilians schwere Artillerie als entscheidend erwies.

Im Kölner Schiedsspruch am 30. Juli 1505 gewann Bayern nicht nur einen Großteil Niederbayerns, sondern Maximilian konnte für Tirol auch die Gebiete von Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein im Unterinntal erwerben.

Matthias Pfaffenbichler0


Beschluss von Rákos – Die Ungarn wollen einen ungarischen König

Beschluss von Rákos; 1505

König Wladislaw bekam im Jänner 1504 einen Schlaganfall, welchem noch im selben Jahre zwei weitere folgten . Seine Tochter, Anna, war nur ein halbes Jahr alt und im Falle seines Todes wäre Maximilian gemäß des Preßburger Friedens auf den ungarischen Thron gefolgt. In Ungarn wurden 1505 zwei Landtage abgehalten, der erste begann am 23. Februar, der zweite am 29. September (Michaelstag). Schon am ersten Landtag war von der Thronfolge die Rede. Die Familie Szapolyai versuchte nämlich die Häuser von Jagiello und Corvin durch eine Doppelheirat zu verbinden und den Thron zu erwerben. Der 18 jährige Johann Szapolyai freite um die Königstochter, Georg, sein Bruder, verlobte sich mit Elisabeth, der Tochter von Johann Corvin. Im Sommer desselben Jahres einigte sich der polnische Prinz Sigismund mit der Familie Szapolyai, die Schwester der Szapolyai-Brüder, Barbara genannt, zu verloben. Wladislaw wies den Antrag von Johann Szapolyai zurück und begann mit König Maximilian darüber zu verhandeln, dass ein Enkel des römischen Königs mit seiner Tochter verheiratet werden sollte.

König Maximilian bat den Reichstag gegen Ungarn um Kriegshilfe, um seine Erbrechte zu sichern, und erklärte folglich im September den Krieg. Am Landtag am Michaelstag kamen die ungarischen Adeligen in großer Menge zusammen, selbst Johann Szapolyai kam mit zweitausend gut bewaffneten Reitern dazu. Die Versammlungen des Adels fanden am gewohnten Ort der ungarischen Landtage, am Rákosfeld, statt. Dort wurde der Beschluss von Rákos verabschiedet, dessen Verfasser ein Richter der königlichen Kurie, István Werbőczy, war. Die Teilnehmer des Landtags erklärten, dass die Regierungen der fremden Könige den Niedergang des Landes verursacht hätten, weshalb sie einen ungarischen König wählen würden, wenn Wladislaw ohne Hinterlassung eines männlichen Sprosses sterben sollte. Wladislaw bekräftigte den Beschluss nicht, so wurde es nicht zum Gesetz, doch bekam er im späteren nationalen Denken eine wichtige Rolle: Die Geburt der Idee des Nationalkönigtums fand erstmals 1505 statt.

István Tringli


Das Gesetz Nihil Novi – Polen wird zur Adelsrepublik

Das Gesetz Nihil Novi wurde während der Herrschaftszeit von König Alexander dem Jagiellonen im Jahr 1505 auf dem Sejm in Radom verabschiedet. Sie beendete die erste Phase der Ständeentwicklung bzw. des adeligen Parlamentarismus in Polen, dessen Beginn in das Jahr 1493 fällt. Seit diesem Jahr nahmen Vertreter des Adels, die zuvor auf den Landtagen (sejmiki) gewählt worden waren, regelmäßig am Hauptsejm teil. 

Das Gesetz Nihil Novi bestimmte, dass Beschlüsse des Sejms von nun an mit Zustimmung der drei gleichberechtigten Stände - des Königs, des Senats (des früheren königlichen Rats) sowie der adeligen Abgeordneten - erfolgen sollten. Der mittlere Adel gewann auf diese Weise an Einfluss im Land, da ohne deren Zustimmung „nichts Neues“ (nihil novi) beschlossen werden konnte.
Das Gesetz Nihil Novi wurde zum Fundament der Verfassung Polens als „Adelsrepublik“ der Frühen Neuzeit.

Bogusław Dybaś


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