Werkstatt von Hieronim Kösler ?, 1552-1562
Silber; Einband: Höhe: 31,3 cm, Breite: 20,7 cm; Durchmesser des Medaillons: 10 cm
Der Band beinhaltet 2 Drucke: Johann Brenz, Heilsame und nützliche Erklärung…, Francfurt am Mayn, durch Peter Brubach, 1552 oraz Johan Brenz, Passio Unseres Herren Jesu Christi …, Nürnberg, durch Johann Daubmann, 1551
Biblioteka Uniwersytecka w Toruniu/Universitätsbibliothek Thorn, Ob.6.III.703-704
Foto: Wacław Górski
Albrecht von Hohenzollern, Sohn des Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, wurde im Jahre 1511 zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt. Ähnlich wie sein Vorgänger stellte er die Bestimmungen des zweiten Friedensvertrags von Thorn in Frage (d.h. die Annexion von Königlich-Preußen und des Ermlands an Polen sowie die Unterstellung von Preußen unter die Lehenshoheit Polens) und verweigerte die Leistung des Treueeides an den polnischen König. Die Politik von Sigismund I. Albrecht wurde von Kaiser Maximilian unterstützt, der danach strebte, ein gegen die Jagiellonen gerichtetes Bündnis zu schließen. Erst im Jahre 1515, während der Wiener Doppelhochzeit, erkannte der Kaiser die Rechtslage in Preußen an. Der mit Moskau verbündete Orden versuchte, wenngleich ohne Erfolg, 1519-1521 die verlorenen Gebiete wiederzugewinnen. Der Ordensstaat in Preußen wurde schlussendlich im Jahre 1525 kraft der Bestimmungen des Vertrages von Krakau säkularisiert. Sein erster säkularer und zugleich lutherischer Herrscher - Herzog Albrecht von Hohenzollern - legte den Lehnseid gegenüber dem polnischen König Sigismund I. ab. Albrecht machte die Hauptstadt seines Staats, Königsberg, zu einem wichtigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum. Im Jahre 1544 gründete er die Albertus-Universität und stiftete darüber hinaus die sog. Silberbibliothek.
Das Medaillon, das Herzog Albrecht von Hohenzollern zeigt, befand sich auf einem der kostbarsten Einbände der Silberbibliothek. Auf der inneren Einbandseite ist Anna Maria, die zweite Gemahlin von Albrecht, dargestellt. 14 von 20 Bänden aus der Silberbibliothek in Königsburg kamen 1947 in die Universitätsbibliothek Thorn.
Anna Ziemlewska